Welpenzeit – Diese 4 Dinge unterstützen die Welpenerziehung 🐶

von | Feb. 26, 2025

Die Welpenzeit ist oft anstrengend und besonders beim ersten Welpen ist es meistens anders, als wir uns das vorgestellt und gewünscht haben. Doch jetzt zur guten Nachricht: Mit der richtigen Basis kann sich diese Zeit sehr viel leichter anfühlen. In diesem Blogartikel erfährst du, mit welchen Zutaten du ein stabiles Fundament für dich und deinen Welpen bauen kannst, von dem ihr auch nach der Welpenzeit profitiert.

Auf einen Blick

Welpenzeit – Diese 4 Dinge unterstützen die Welpenerziehung

Diese 4 Zutaten sind:

  1. Ein Dorf / menschliche Unterstützung “Es braucht ein Dorf um einen Welpen zu erziehen”
  2. Das richtige Management / Equipment
  3. Einen Plan / eine Strategie haben
  4. Sich Pausen gönnen

Weiter unten im Artikel gehe ich auf jeden dieser Punkte genauer ein und zeige dir auch, wie du sie umsetzen kannst.

Die Wahrheit über die Welpenzeit

Lass mich raten! Spielen, gemeinsame Abenteuer und gaaaanz viel Kuscheln. So hast du dir die erste Zeit mit deinem Welpen vorgestellt. Liege ich richtig? 😉 Falls nein, hattest du schon mal einen Welpen oder hast du dich schon vor der Adoption deines Welpen intensiv darauf vorbereitet, vielleicht sogar mit Hilfe meines digitalen Welpenprogrammes.

Falls ja, musst du dir keine Sorgen machen! Du gehörst mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Mehrheit der Menschen, die zum ersten Mal einen Welpen adoptieren. Und ob du es glaubst oder nicht, zu diesen Menschen habe ich auch einmal gehört.

Natürlich werden Zeit zum Spielen und Kuscheln in den ersten Tagen und Wochen auch ihren Platz finden! Du hast oder wirst aber sicher schon festgestellt haben bzw. noch feststellen, dass die Realität leider nicht nur aus entspannten Stunden besteht.

Die Realität – Die erste Zeit mit deinem Welpen

Die Realität in der Welpenzeit sieht nämlich mit an an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so aus, dass du zeitweise übermüdet, genervt und frustriert sein wirst und vielleicht sogar an dir selbst zweifelst. Du gibst bzw. wirst dir wahrscheinlich unglaublich viel Mühe (geben), bist die meiste Zeit zu Hause, versuchst ihm/ihr Ruhe zu vermitteln und gibst alles, um es deinem Welpen so angenehm wie möglich zu machen.

Viele meiner Kund:innen blicken mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Welpenzeit zurück und sind trotz der Anstrengungen ein bisschen traurig, dass alles so schnell vorübergegangen ist. Ein kleiner Rat von mir an dieser Stelle: nimm dir in dieser Phase immer wieder Zeit, um euer gemeinsames Leben bewusst zu genießen. 

Fragen in der Welpenzeit

Die meisten Menschen machen sich nach Ankunft des Welpen viele Sorgen, sobald sie merken, dass ihre Vorstellungen nicht ganz der Realität entsprechen. Folgende Fragen und Gedanken sind vielleicht auch schon in deinem Kopf aufgetaucht:

  • Wird es dem Welpen bei mir gut gehen?
  • Kann ich meinem Welpen gerecht werden?
  • Kann ich gut mit meinem Welpen umgehen?
  • Hoffentlich “versaue” ich meinen Welpen nicht!
  • Hoffentlich beißt er/sie nicht in ein Kabel und stirbt!
  • Hoffentlich frisst er/sie nichts Giftiges!
  • Was mache ich falsch?
  • Wieso wird er nicht stubenrein?
  • Wieso beißt mein Welpe?

Ich kann dich beruhigen – diese Fragen und Gedanken sind ganz normal. 🙂
Damit du trotz diesen oder anderen Fragen, Sorgen und auch Hoffnungen gut durch die Welpenzeit kommst und sie in vollen Zügen genießen kannst, will ich dir hier ein Fundament vorstellen, mit welchem sich die Welpenzeit gleich viel leichter anfühlt. 

Die 4 Dinge, die dich in der Welpenzeit unterstützen

Los geht’s!

1. Es braucht ein Dorf (menschliche Unterstützung) um einen Welpen zu erziehen

Wenn ich sage, dass es wirklich schwierig ist, ganz alleine einen Welpen aufzuziehen, weiß ich, wovon ich spreche. Seit 2015 begleite ich intensiv Menschen und ihre Welpen und kann ganz klar einen Unterschied zwischen “Alleinerziehung” und Unterstützung durch Freunde, Familie und/oder Partner:innen. 

Ich selbst musste am eigenen Leib erfahren, was es heißt, einen Hund alleine bei sich aufzunehmen. Darauf gehe ich in der Podcastfolge “Welpenzeit – Was dich in dieser Zeit unterstützt” (LINK) noch ein bisschen genauer ein. Das einzige, was ich hier im Blogartikel noch dazu sagen will, ist: Diese Zeit war richtig hart!

Baue dir deshalb unbedingt ein unterstützendes Umfeld auf, das aus folgenden Menschen besteht:

  • Züchter:in oder Tierschutzexpert:in: Das ist vor allem bei der Suche nach dem passenden Welpe wichtig!
  • Expert:innen im Bereich Gesundheit, also z.B. Tierarzt:innen, Physiotherapeut:innen, usw. 
  • Expert:innen im Bereich Training: Suche dir am besten von Anfang an Trainer:innen, deren Werte du teilst. Vertraue dabei auch deinem Bauchgefühl.
  • Betreuungsnetz: Menschen, denen du deinen Hund anvertrauen kannst, wenn du eine Pause benötigst oder Besorgungen machen musst.
  • Menschen mit Hund, die deine Werte teilen: Mit ihnen kannst du dich treffen, trainieren und austauschen. Dein Hund benötigt soziale Kontakte und Hundebuddies.
  • Emotionale Stütze: Menschen, die deine Sorgen ernst nehmen und dir zur Seite stehen, wenn es mal schwieriger wird.

2. Das richtige Management / Equipment

Das richtige Management und Equipment kann dir viel Arbeit, Sorgen und Geld sparen. Verschiedene Tools können z. B. deine Möbel verschonen, aber auch bei den Themen Ruhe und Alleine bleiben sehr hilfreich sein.

  • Kinder-/Welpengitter z. B. sind in der Welpenzeit großartige Helfer.
    Du kannst mit ihnen die Umgebung so verändern, dass dein Hund quasi nichts falsch machen kann. Das führt dazu, dass du ihm nicht ständig hinterher laufen und kontrollieren musst, ob er eh nichts anstellt. Das schafft nämlich massive Unruhe und führt nicht dazu, dass sich dein Welpe gut entspannen kann.
  • Futterbefüllbares Spielzeug und Kaugegenstände helfen, weil Welpen einfach gerne etwas im Maul haben, das ist ein großes Bedürfnis. Sie sollten immer etwas zum Kauen zur Verfügung haben, denn wenn das nicht der Fall ist, suchen sie sich einfach etwas. Wenn wir Menschen dann verhindern wollen, dass Möbelstück, Kabel, etc. daran glauben muss, verstärken wir unbewusst das Verhalten und Tadaa … Ein Teufelskreis ist entstanden. 😉
  • Managementpläne für Begegnungen, Besuche und in der Beißphase. Durch das richtige Management, lernt auch hier der Welpe richtiges Verhalten.

3. Einen Plan / eine Strategie haben

Beim Thema Hundeerziehung gibt es so viele Meinungen wie es Trainer:innen und Hundehalter:innen gibt. Meine Empfehlung an dich ist deshalb erneut: Höre auf dein Bauchgefühl! Hinterfrage, wenn dir etwas komisch oder nicht richtig vorkommt und achte dabei auf das Wohl deines Hundes. 

Hundehaltung ist auch Tierschutz! 

Überlege dir, wie du deinem Hund das Leben und eure Welt zeigen willst. Viele Wege führen nach Rom, aber es gibt Grenzen. 

Ein ganz kurzer Ausflug in meine Trainingsphilosophie

Ich denke und lehre im Sinne des Hundes und den Bedürfnissen der Menschen, die ihn halten (und der Gesellschaft), arbeite dabei allerdings nicht gegen das Tier, um etwas zu erreichen, was das Tier in diesem Moment nicht leisten kann. Für solche Situationen gibt es andere Lösungen. 

Ich möchte Verantwortung übernehmen und ihn und andere respektvoll behandeln. Das bedeutet für mich, dass ich einen liebevollen und freundlichen Umgang mit ihm habe. Von Hierarchie im Sinne von: „Was ich will, setze ich durch, ganz egal, was deine Bedürfnisse sind“, halte ich im Alltag wenig (Notfallsituationen ausgenommen). 

Eine Frage des Respekts

Wenn ein:e Trainer:in dir rät, deinen Welpen / Hund mit z. B. Kneifen, Abdrängen, Anschreien, am Fell ziehen, an der Leine rucken etc. zu bestrafen, wenn er etwas falsch macht, würde ich von dieser Person Abstand nehmen. Abgesehen davon, dass solche Methoden oft tierschutzrelevant sind, haben sie mit Respekt absolut nichts zu tun. 

Auch wenn das gerne oft als “hündische Kommunikation” formuliert wird und argumentiert wird, dass “die Mutterhündin das ja auch so macht“, lehne ich diese Methoden ab und integriere sie ganz bewusst nicht in mein Training. Ich bin keine Mutterhündin und möchte so einfach nicht mit meinem Hund umgehen, Punkt. Dafür sollte es auch keine Rechtfertigung geben müssen.

So… Das ist gerade ein bisschen ausführlicher geworden. 😅 Wie du vielleicht bemerkt hast, liegt mir der respektvolle Umgang mit anderen Lebewesen sehr am Herzen. Was das allerdings nicht bedeutet, ist, dass es keine Regeln bzw. Grenzen gibt – ganz im Gegenteil. 

Um diesen Punkt also kurz zusammenzufassen:

  • Zweifel nicht sofort an einem Weg, wenn etwas nicht mehr so gut klappt. 
  • Suche dir von Anfang an Expert:innen, denen du vertraust.
  • Lass dich von Menschen unterstützen, die deine Werte teilen.
  • Frage nach, wenn du dir unsicher bist.
  • Höre auf dein Bauchgefühl.

Nun aber endlich zum letzten Punkt:

4. Sich Pausen gönnen

Die harte Wahrheit: Es ist anstrengend, für ein bedürftiges Lebewesen zu sorgen und die volle Verantwortung zu übernehmen. Es fordert viele deiner Ressourcen. Dabei darfst du auf dich nicht vergessen. Schau auf dich und gönne dir Pausen, denn nur so kannst du dann wieder voll für deinen Schützling da sein. 

Hast du dir ein Dorf aus Menschen aufgebaut, kannst du deinen Hund auch guten Gewissens mal abgeben, wenn es mal nicht mehr geht. Versuche nicht, dir etwas zu beweisen. Darunter leidest nicht nur du, sondern auch dein Hund. Ein paar Tage Pause können manchmal helfen, sich wieder zu sortieren und mit einem differenzierten Blick auf die Situation zu schauen. 

Fazit

Um die Welpenzeit so entspannt wie möglich genießen zu können, kannst du dich an diese 4 Ratschläge halten.

  1. Suche dir dein Dorf, das dich unterstützen kann.
    Dazu zählen Familie, Freunde und fachkundige Personen, z. B. Tierärzt:innen.
  2. Besorge dir das richtige Equipment, also z. B. Welpengitter und Kaugegenstände
  3. Habe einen Plan und verfolge eine Strategie. Dabei solltest du auch auf dein Bauchgefühl hören. Wenn dir etwas komisch vorkommt, hinterfrage es. 
  4. Gönne dir Pausen, denn nur so kannst du danach wieder 100% für deinen Hund da sein.

Optimal ins Leben – Das digitale Welpenprogramm

Auf alle diese Themen und noch viele mehr, gehe ich übrigens in meinem digitalen Welpenprogramm detailliert ein. An diesem Programm habe ich mehrere Jahre gearbeitet und mein ganzes Wissen hineingesteckt. Darin findest du auch alle praktischen Übungen, die die wirklich wichtigen Dinge bei deinem Welpen fördern.

Ich würde mich sehr freuen, auch dich in meiner Welpencommunity begrüßen zu dürfen.

Mehr Infos dazu findest du hier —> Link zu Optimal ins Leben



Lisa Stolzlechner Welpen- und Junghundetraining

Hi, ich bin Lisa!

Verhaltensbiologin und Expertin für Welpen, Junghunde und der artgerechten Beschäftigung.

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Lisa

Ich bin Lisa Stolzlechner, Verhaltensbiologin und Trainerin, spezialisiert auf Welpen und Junghunde und der artgerechten Beschäftigung. Mein oberstes Ziel ist, dich und deinen Hund auf das nächste Level zu bringen. Ich unterstütze dich mit meinen digitalen Programmen oder vor Ort in Wien und Umgebung.